Unzählige Male habe ich in den letzten Wochen und Monaten gesagt: „… und dann stürzen wir uns in den Trubel von New York“ ohne zu ahnen, welches Ausmaß an Trubel diese Stadt zu bieten hat! Vom ersten Moment an war und ist der Big Apple eine Herausforderung – oftmals eine Überforderung – der Sinne. Die Stadt ist ein Hammer, schrill und zugleich wunderschön, kaum fassbar und voller Überraschungen.
Zu allererst wurde der Geruchssinn nicht gerade liebevoll wachgeküsst. Als wir unser Hotelzimmer betraten – kühl, nüchtern und blitzsauber – schlug uns ein scharfer, chemischer Geruch entgegen. Mein erster Impuls war, das Fenster zu öffnen, doch das ist unmöglich und aus dem schmalen Lichtschacht wäre wahrscheinlich alles andere als Frischluft hereingekommen. Aber es ist ja ohnehin nicht sinnvoll, viel Zeit im Hotel zu verbringen, also: raus auf die Straßen. Doch auch hier bekommen die Geruchsnerven alle paar Meter neue Reize – mal angenehm, mal herausfordernd – geboten: Die Imbissbuden an jeder Straßenecke mit den Gewürzen aus aller Welt oder dem Geruch nach altem Fett. Die „Düfte“ und Dämpfe aus dem Kanalsystem und der Subway oder jene der Parfums der Luxusgeschäfte.

Noch mehr gefordert sind meine Augen und Ohren und rasch stelle ich fest, dass die Kombinationen meist gleichbleiben: laut und schrill paart sich mit bunt und grell, zum Beispiel am Time Spuare, ganz nahe unserem Hotel in Midtown. Ja, wir wollten mittendrin sein und das ist auch gut so! In der Nähe von Fahrradrikschas mit ihren neonfarbenen Lichterketten und brüllenden Blockbustern ist diese Kombination aber ebenso schwer auszuhalten wie bei Einsatzfahrzeugen. Doch es ist klar, wenn die ganze Stadt laut und bunt ist, müssen jene Gefährte die auffallen wollen oder müssen noch lauter und bunter sein.

Straßenmusik ist an vielen Ecken zu hören, häufig ein Ohrenschmaus, bei der Rockband samt Verstärkerboxen in einer Subwaystation aber wiederum nicht das, was uns verweilen lässt. Und in den meisten Restaurants ist es so laut, dass wir uns anbrüllen müssten, wollten wir uns unterhalten. In diesen und unzähligen anderen Momenten kann ich nur den Kopf schütteln, mich wundern und immer wieder höre ich mich sagen: die Stadt ist ein Wahnsinn!

Doch das ist nicht im negativen Wortsinn gemeint, denn es gibt ja auch ein anderes Paar der Sinneseindrücke, das uns auf Schritt und Tritt begegnet: Ruhe und/oder tolle Musik gepaart mit Schönheit und Eleganz. Wenn wir durch die Straßenschluchten wandern, gleitet mein Blick unentwegt nach oben um die Häuser zu betrachten: ein moderner Wolkenkratzer aus Glas neben alten Backsteinbauten, mal mit kunstvoll gestalteten Fassaden, dann wieder ästhetisch strukturiert durch die Feuerleitern, die ich bisher nur aus Filmen kannte. Ebenso faszinierend ist die Architektur von Verkehrsknotenpunkten wie der altehrwürdigen Grand Central Station oder dem modernen Oculus.




Und dann natürlich die Kunst, die diese Stadt zu bieten hat! Wir begegnen ihr auch auf der Straße und in Subwaystations.




Wir verbringen Stunden, ja Tage in den berühmten Museen, im MoMA und dem Metropolitan of Art. Aber noch intensiver und grandioser erlebten wir sie in dutzenden Galerien in Chelsea – und das nicht nur, weil wir diese einen Nachmittag lang kostenlos und ohne Trubel besucht haben.




Einmal gab es auch die Kombination laut und unglaublich schön. Der Lärm kam, wie fast pausenlos, vom Autoverkehr, die Schönheit war und ist die Brooklyn Bridge. Bevor wir uns von Brooklyn aus auf den Weg machten, erfuhren wir, dass eine Frau, Emily Warren Roebling, den Bau dieses architektonischen Kunstwerkes leitete und 1883 als erste über die Brücke ging. Wir folgten ihrem Weg und ich sagte mehrmals: so faszinierend habe ich es mir nicht vorgestellt!




Der Geschmackssinn wird bevorzugt behandelt, er wird regelrecht verwöhnt. Nachdem wir den ersten Schreck über die gesalzenen Preise verdaut hatten, schlemmen wir uns durch die Küchen der Welt. Jedes Mal anders, jedes Mal köstlich!

Und der Tastsinn? Die Sonne küsst unsere Wangen bei strahlend schönem Sommerwetter mit mehr als 25° und wenn wir in den Straßen unterwegs sind, nehmen wir einander an der Hand oder haken uns unter, um nicht verloren zu gehen in diesem Trubel. Und wie so oft bilden wir ein perfektes Paar: Andrea mit ihrer unerschütterlichen Ruhe und ich mit meiner guten Orientierung.
Sigrid


oh das klingt irgendwie abschreckend und auch faszinierend und für euch beide als Paar sicher ein tolles gemeinsames Erlebnis vielen Dank dass ihr uns teilhaben lasst ich wünsche euch eine weitere wunderbare Reise und freue mich auf eure Berichte alles liebe Susi
Du hast recht, all das gemeinsam zu erleben, ist ein besonderes Geschenk und gerne lassen wir dich und euch daran teilhaben.
Hallo ihr zwei! Wie immer ein Bericht, wo man sich selbst mittendrin im Geschehen fühlt. Ich glaube, ich habe mir den Big Apple genauso vorgestellt. Viele tolle Eindrücke und Erfahrungen wünsche ich euch weiterhin.
Danke für deine lieben Wünsche! Seid wenigen Stunden sind wir bereits in Buenos Aires und tatsächlich strömen schon wieder andere Eindrücke auf uns ein.
Habt Dank für Eure soooo schönen Reisebericht. Freue mich immer sehr von Euch zu lesen. Ich war noch niemals in New York….aber jetzt entsteht eine Ahnung wie imposant und eindrücklich die Stadt für alle Sinne ist. Tolle Fotos der Brooklyn Bridge und auch Eure Überfahrt mit der Queen Mary macht Lust und Laune gleich mal Karten zu buchen….
Eine weiterhin wunderschöne Reise wünsche ich Euch.
Mit besten Grüßen
Andrea
Auch ich, Sigrid, bin das erste Mal in New York und vielleicht gerade deshalb so überwältigt.
wie schön, doch irgendwie das Gefühl zu haben, wir wären dabei!! Danke für die Nähe, die zu eurer Reise entsteht.
Sehr gerne nehmen wir euch auf unsere Reise mit!
Hey, ich will da auch hin, bin voll motiviert. Ein Wunsch schon lange und jetzt kommt die volle Motivation…. super, mega Danke!
Na dann los! 🙂