Bei fünf Auftritten vergangene Woche in Graz haben wir die Verrücktheit zelebriert. Dabei haben wir große und kleine Kinder zum Staunen gebracht, unser Publikum mitgenommen auf eine Reise in die Welt der Phantasie und die Straßen der Stadt mit diesem wunderbaren Tango von Astor Piazzolla erfüllt. Um noch mehr eintauchen zu können in diese verrückte Magie des Lebens und der Liebe gibt es hier den Text der Ballade für einen Verrückten, auf der unser wo/men tango act basiert:
Balada para un loco
M: Astor Piazzolla, T: Horacio Ferrer
Die Nachmittage in Buenos Aires
haben etwas, ich weiß nicht was.
Verstehst du? Ich verlasse
mein Haus und schlendere die
Arenales-Straße entlang.
Immer dasselbe, in den Straßen und in mir
als er plötzlich hinter diesem Baum erschien.
Eine sonderbare Mischung aus dem letzten und einzigen Landstreicher
und dem ersten blinden Passagier auf einer Reise zur Venus.
Eine halbe Melone auf seinem Kopf
ein gestreiftes Hemd auf die Haut gemalt
zwei Ledersohlen an die Füße genagelt und ein „Taxi-zu-vermieten“- Schild in jeder Hand … Ha … ha … ha … ha …
Es scheint, als wäre ich der Einzige
der ihn sieht.
Denn er taumelt zwischen den Leuten
und die Schaufensterpuppen zwinkern mir zu.
Die Ampellichter geben mir
drei himmelblaue Lichter
und die Orangen im Obstladen an der Ecke werfen ihre Blüten nach mir.
Und dann, halb tanzend, halb fliegend,
nimmt er die Melone ab, um mich zu grüßen.
Er gibt mir ein Taxischild und sagt
auf Wiedersehen.
Ich weiß, ich bin verrückt, verrückt, verrückt.
Siehst du nicht den Mond
durch die Callao-Straße rollen
und einen Chor von Astronauten und Kindern die um mich herum tanzen … ?
Ich weiß, ich bin verrückt, verrückt, verrückt.
Ich sehe Buenos Aires von einem Spatzennest aus, und ich sah dich so traurig.
Komm, flieg, fühl das verrückte Verlangen
was ich nach dir habe.
Verrückt! Verrückt! Verrückt!
Wenn Dunkelheit sich in deiner städtischen
Einsamkeit breit macht
zu den Ufern deiner
Bettwäsche sollte ich kommen
mit einem Gedicht und einer Posaune
um dein Herz wach zu halten.
Verrückt! Verrückt! Verrückt!
Wie ein verrückter Akrobat sollte ich tauchen in den Abgrund deiner Kluft bis ich fühle, dass ich dein Herz verrückt gemacht habe mit Freiheit.
Du wirst schon sehen.
Und dann lädt mich der
verrückte Mann zu einer Fahrt
in seiner super Sport-Illusion ein
und wir rasen über die Riffs
mit einer Schwalbe im Motor.
In Vieytes applaudieren sie uns: „Hurra! Hurra!“
Die Bekloppten, die die Liebe erfunden haben.
Und ein Engel, ein Soldat und ein Mädchen
schenken uns einen Walzer.
Die schönen Leute kommen heraus
um hallo zu sagen.
Und verrückt, aber das bist du, ich weiß nicht
mein Irrer.
Erlöst mit seinem Lachen
ein grelles Klingen von Kirchenglocken aus
und schließlich sieht er mich an und singt sanft:
Liebe mich, so wie ich bin
verrückt, verrückt, verrückt …
Steig empor in diese wahnsinnige
Zärtlichkeit, die ich in mir habe.
Zieh dir eine Perücke mit Spaß auf deinen Kopf und flieg.
Flieg jetzt mit mir: komm, flieg, fühle …
Liebe mich, so wie ich bin, verrückt, verrückt,
verrückt, mach den
Weg frei für die Liebe, so dass wir die verrückte
Magie des Lebens noch mal versuchen werden.
Komm, flieg, komm, tra … lala … lara …
Eine großartige Fotografin begleitete einen unserer Auftritte und dabei sind diese wunderschönen Fotos entstanden. Danke, liebe Elisabeth Paulitsch für das einfühlsame, tolle Fotoshooting!
Noch ist die Straßenkunst-Saison nicht vorbei und wir freuen uns schon auf weitere Auftritte.
Andrea und Sigrid