Ein Wald im Großstadtdschungel

Hallo!

Wie ja schon in meinem ersten Bericht aus Berlin erwähnt, ist die Wohnung, in der wir hier sind, ein äußerst angenehmer Erholungsort, wenn wir von unseren Auftritten oder Streifzügen „heimkommen“ – ja, wir fühlen uns hier wirklich schon zuhause und können so richtig entspannen. Wenn das Wetter schön ist, wie jetzt zum Glück wieder, freuen wir uns aber auch, wenn wir Erholungsorte im Freien finden. Einer dieser Orte ist ganz nah bei unserer Wohnung, z.B. für eine kurze Mittagsrast bestens geeignet.

Es ist der Garten des Jüdischen Museums Berlin, das insgesamt eine sehr interessante Anlage ist. Das alte Gebäude wurde um einen großen, modernen Zubau erweitert, der mit vielen architektonischen Details, immer wieder zu neuen Entdeckungen führt. Nun, ein Teil dieser komplexen Anlage ist ein großer, schöner Garten, der auch ohne Eintrittskarte zugänglich ist, und das Beste daran – es werden Liegestühle zur Verfügung gestellt, die man sich einfach nehmen kann, um sich damit einen Platz im Garten zu suchen. So haben wir es schon genossen, dort zu liegen, in die Bäume zu schauen, die Wolken am Himmel ziehen zu sehen und die Gedanken schweifen zu lassen – süßes Nichtstun eben.

An einem auftrittsfreien Tag haben wir uns weiter auf den Weg gemacht, um einen viel größeren Erholungsort zu erkunden – den Tiergarten. Das ist ein Wald mitten in der Stadt, in den Parkanlagen eingestreut sind. Auf zahlreichen Wegen kann man durch diesen Wald spazieren, entlang von Bächen oder kleinen Teichen. Zwischendurch vergisst man wirklich, dass man sich eigentlich inmitten einer Großstadt befindet. Ich jedenfalls, als wir im Rhododendron-Hain angekommen waren. Es gab unzählige Rhododendren so groß wie Bäume und alle gerade in vollster Blüte. Ein Farbenspiel von weiß über gelb bis orange, lila und rot! Kleine Wege führten mitten hinein in diesen Wald im Wald und ich kam mir vor wie in einem Zauberwald. Aber vielleicht sollte ich an dieser Stelle jetzt einfach die Fotos sprechen lassen.

Auch Tiere kann man hier beobachten, verschiedenste Vogelarten und sogar Schildkröten, die gerade ein Sonnenbad nehmen. Und erst wenn man auf eine Parkanlage stößt, wie z.B. den Rosengarten oder den Floraplatz, weiß man, dass man sich doch in einer Stadt befindet. Am Floraplatz haben wir aber auch eine schöne Entdeckung gemacht. In der Mitte des Platzes umgeben von Blumen erhob sich die Statue einer stolzen Amazone zu Pferd, ausgestattet mit ihrer Doppelaxt. Ein Denkmal zu Ehren der Amazonen – das haben wir noch in keiner Stadt gesehen!

Als wir dann nach einigen Stunden bei der Siegessäule ankamen, dem Mittelpunkt von Berlin und neben dem Brandenburger Tor und dem Alexanderturm eines der Wahrzeichen der Stadt, waren wir schnell wieder der Zauberwald-Atmosphäre entrissen. Verkehrslärm, TouristInnen aus aller Welt und Großstadthitze empfingen uns. Mit einem Bus machten wir uns auf den Heimweg.

In „unserer“ Wohnung empfingen uns die drei Zwerge, die es hier im Bücherregal gibt und die mich, seit wir hier sind, faszinieren. Seit jenem Ausflug versetzt mich ihr Anblick jedenfalls zurück in diesen Zauberwald aus Rhododendren, und so hat diese Wohnung einen Erholungsfaktor mehr.

Liebe Grüße aus einem Berlin, das immer wieder für Überraschungen sorgt!

Andrea

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