Hallo!
Gerade als ich mich zum Computer setze, plagt mich wieder ein Niesanfall. Einer der Gründe, warum wir im Moment nicht tanzen können, ist der, dass ich eine Mords-Verkühlung abgefangen habe. Ich nehme an, die Klimaanlagen in den U-Bahnen haben diese ausgelöst. Gestern mussten wir schon unseren ersten Auftritt am Donaukanal deswegen abblasen. Hat mich zwar furchtbar geärgert, aber in dem Zustand ist ans Tanzen einfach nicht zu denken. Nun hoffe ich, dass es mir bald besser geht, denn ich bin ja nicht in Wien, um im Bett zu liegen.
Aber auch vor meiner Verkühlung waren die Auftritte bis jetzt spärlich. Wir haben nämlich diesmal sehr wenige und auch viele unattraktive Plätze zugeteilt bekommen. Die Zuteilung erfolgt ja mittels Platzkarten der Stadt Wien. Anscheinend sind heuer im Juli viel mehr StraßenkünstlerInnen in Wien als im Vorjahr. Schon bei der Ausgabe der Platzkarten mussten wir Schlange stehen. Wir haben da auch eine Straßenkünstlerin aus Graz getroffen, die Harfenspielerin, vielleicht kennt sie jemand von euch. Sie hat uns erzählt, dass sie nur mehr in Wien auftritt, da in Graz das halbstündige Platzwechseln mit ihrer Harfe nicht möglich sei. Ja, hier haben sie uns wieder eingeholt, die Bestimmungen, die Straßenkunst so erschweren. Wobei wir schon beschlossen haben, uns nicht mehr so genau an die Vorgaben zu halten wie im Vorjahr. Gleich bei unserem ersten Auftritt haben wir das umgesetzt. Freitagabend, Burgtor – eigentlich war der zugeteilte Platz an der Ecke zum Burgring. Aber nachdem der Platz dort voll in der Sonne lag, haben wir auf die andere Seite des Burgtores, nämlich auf den Heldenplatz gewechselt. Dort gab es Schatten und außerdem andere Vorteile, nämlich Stufen und Wiese für das Publikum, um sich niederzulassen. Und wir hatten Glück, denn die ganze Zeit ist keine Kontrolle gekommen. So war unser erster Auftritt in Wien sehr gelungen mit viel Publikum, einer tollen Atmosphäre und auch entsprechendem Verdienst. Im Vorjahr hatten wir bei keinem Aufritt hier in Wien so viel bekommen, wie heuer gleich beim ersten Auftritt. Also, ein guter Anfang.
Unser nächster Auftritt war dann etwas ganz Besonderes, der fand nämlich auf einer Bühne statt, auf der Jedermannbühne. In Wien? Ja, diese Bühne ist eine tolle Idee von Servus TV. Auf einem unserer Streifzüge durch die Stadt entdeckten wir vor dem Museumsquartier diese Bühne, mit der Aufforderung, dass jede/r, der /die ein besonderes Talent, ob singen, musizieren, tanzen, reden, … zeigen möchte, es auf dieser Bühne tun kann. „Das wär doch etwas“, dachten wir uns gleich. Die Nachforschungen haben dann ergeben, dass Servus TV mit dieser Bühne durch ganz Österreich tourt und in jedem Bundesland, meist in der Landeshauptstadt, den Leuten vor Ort an vier Tagen (Donnerstag bis Sonntag) die Möglichkeit gibt, dort aufzutreten. Es ist ganz unkompliziert organisiert. Wenn man auftreten möchte, kommt man einfach an einem dieser Tage dort vorbei und mit ein wenig Glück, wie bei uns, heißt es dann ohne lange Wartezeit „Bühne frei!“ Man bekommt nach dem Auftritt auch noch ein Erinnerungsfoto und noch besser, ein Video vom eigenen Auftritt zur freien Verfügung. In der Galerie unserer Website könnt ihr dieses Video sehen.
Es grüßt euch eine verschnupfte Andrea aus Wien!