Die süße Welt von Volosko

Wir verbringen wieder einmal eine Woche an der Opatija-Riviera im November. Wenn wir vom Hotel Miramar, in dem unser Workshop stattfindet, vor die Türe treten, befinden wir uns direkt am Lungomare und die Wellen der Adria schwappen fast bis vor unsere Füße. Ich möchte euch diesmal mitnehmen Richtung Norden, in den kleinen Fischerort Volosko.

Entlang des Weges begleiten uns die Möwen, der Blick schweift bis Rijeka und Krk, alte und moderne Villen säumen die Uferpromenade. Wir haben Glück,  die Sonne strahlt vom Himmel und wir baden in der milden Meeresluft. Dass das Wetter hier auch anders sein kann, zeigt sich bald am Weg. Der letzte Sturm, der ja auch in Italien gewütet hat, hinterließ deutliche Spuren. Stücke des Weges sind auf- und abgebrochen, die Sockel der Laternen hat es aus ihren Verankerungen gerissen und so wird der Spaziergang streckenweise zu einem Hindernislauf. Trotzdem erreichen wir bald Volosko.

Der malerische Hafen mit seinen zwei Molen empfängt uns gleich als erstes. Genau so stellt man sich ein kroatisches Städtchen am Meer vor. Die Boote schaukeln am Wasser und dahinter schmiegt sich der Ort an den Hügel. Einige Lokale, von Feinschmeckerrestaurants bis zu einfachen Bars, umgeben das Hafenbecken.  Enge Gassen und Steintreppen führen durch die Altstadt hügelaufwärts. Unterwegs begegnet man jetzt im November nicht vielen Menschen, die verwinkelten Treppengassen scheinen den Katzen zu gehören.

Oben an einem kleinen Platz angekommen lassen wir unsere Blicke über die Dächer und Schornsteine bis hinunter zum Hafen schweifen. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Wir entdecken den Handwagen des Straßenkehrers von Volosko, der Besen besteht aus irgendeinem Macchiagestrüpp, abgestellt mitten am Platz. Er macht wohl gerade Pause.

Von hier aus folgen wir der einzigen Straße, die durch Volosko führt, zu einem kleinen Cafè, von dem wir schon gehört haben – das Kaokakao. Ein Magnet für alle, die Süßes lieben. Beim Eintritt fällt der Blick sofort auf die Theke angefüllt mit Törtchen und  süßen Naschereien. Zuerst einmal eine Augenweide, und die Entscheidung, was wir auch verkosten möchten, fällt nicht leicht. Es schmeckt so köstlich wie es aussieht und begleitet von einem Espresso ist das Glück vollkommen.

Dermaßen gestärkt machen wir uns auf den Rückweg, steigen die Treppen wieder hinunter bis direkt ans Wasser. Die Kvarner Bucht liegt vor uns und der Lungomare führt uns zurück in die mondäne Welt des Miramar.

Andrea

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