Auf und ab im Allgäu

Wo bitte? Im Allgäu? Wo ist denn das? Tatsächlich ist dieses Stückchen Alpenvorland bei uns in Österreich kaum bekannt. Warum sollten wir zum Wandern nach Deutschland fahren, wenn es bei uns zahlreiche Almen, Hochmoore, Wasserfälle und Berggipfel gibt? Und doch ist es hier in Steibis im Oberallgäu anders als in den Bergen der Alpenrepublik. Anstelle des Blickes auf schneebedeckte Gipfelketten und mächtige Felswände schaut frau hier in die unendliche Weite sanfter Hügellandschaft und auf grüne Bergkuppen ringsum. Die Landschaft ist abwechslungsreich und hinter jeder Biegung kann es schon wieder ganz anders aussehen: mal geht es über eine Almwiese, hier „Alpe“ genannt, dann durch den Wald, plötzlich steigt der Weg steil bergan und auf der anderen Seite wieder hinab zu einem kleinen Bach, einer Brücke, einem Wasserfall … Selbst das Gestein hier ist anders. Es heißt Nagelfluh, bildete sich schon im Tertiär und besteht aus vielen kleinen Kieselsteinen, die sich verdichtet haben und ein wenig an Waschbetonplatten erinnern. Durch die Auffaltung entstand statt schroffen Felswänden eine sanft geneigte Seite, die in vielen Grüntönen schimmert. Der Hochgrat ist mit 1834 Metern der höchste Gipfel der Nagelfluhkette und von dort oben schweift der Blick über den Bregenzer Wald zum Bodensee und ich stelle fest, dass ich hier im Süden Deutschlands zugleich auch ein Stück Österreich, das ich noch nicht kenne, entdecke. Nun lasse ich aber die Bilder sprechen, die ich während der Wanderungen gemacht habe:

Hergeführt hat uns – wie könnte es anders sein – der Tango! Allerdings über den Umweg des Büros von WomenFairTravel in Berlin. Im Bio-Landhaus Kennerknecht hier im Allgäu finden schon seit Jahren sehr beliebte Frauenreisen statt, und als wir der Geschäftsführerin Evelyn Bader erzählten, dass wir das Gehen in der Natur mit dem Gehen im Tango verbinden möchten, hat sie gleich diesen Ort vorgeschlagen. Mittlerweile wissen wir, warum die Frauen gerne hierher kommen: das Landhaus liegt abseits und ruhig, umgeben von Wiesen und Wald, ein Ort zum Erholen und Genießen. Axel Hüttenrauch führt das Haus mit einer wohltuenden Gelassenheit und einer unaufdringlichen Freundlichkeit. Der Tag beginnt, bei schönem Wetter auf der Terrasse, mit einem Frühstück vom Feinsten, denn „bio“ ist hier kein Mascherl, sondern die bestmöglichste Qualität der Zutaten ist für Axel eine Selbstverständlichkeit. Nach den täglichen Wanderungen haben wir reichlich Appetit  und beim Abendessen, vielleicht begleitet mit einem guten Glas Wein, kann das Genießen weitergehen.

Weil diese Reise heuer erstmals stattfindet, sind wir vorgereist und erkunden seit einigen Tagen die Gegend, gehen die Wanderwege vorab allein und verkosten die Schmankerln in den Almhütten. Morgen reisen die Frauen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz an und TANGO CAMINANDO kann beginnen!

Sigrid

4 Kommentare zu „Auf und ab im Allgäu“

  1. Annemarie Krebs

    Schön,dass Ihr in nicht zu ferner Gegend seid im schönen Allgäu! Habt ganz schöne Zeit und viel Freude beim Wandern und Tanzen Eure Annemarie Krebs aus Ulm.?❤️??‍♀️??

  2. susanne Stoeckl

    Danke für den lebendigen Bericht und die Fotos – machen Lust auf Erkunden ! Im Allgäu gibt´s auch interessante Kräuterfrauen und -männer. Liebe Grüße, Susanne Stoeckl

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