Meine, deine, uns’re Leibspeis!

Wer ins Waldviertel reist, landet früher oder später bei Sonnentor! Und wenn, wie für uns auf der Durchreise zur GEA Akademie, die Zeit nicht für eine Führung reicht, dann ist es eben eine gemütliche Mittagspause im Bio- Gasthaus Leibspeis. Mitten im kleinen Ort Sprögnitz, südlich von Zwettl, ist es nicht nur optisch eine überraschende Neuauflage der Institution Dorfwirtshaus sondern zugleich ein kulinarischer Quantensprung in der Kategorie Ausflugsgasthaus!

Schon beim Betreten des hellen, großen Gastraumes ist eine offene und angenehm leichte Atmosphäre spürbar. Die helle Holzverkleidung, der hohe Raum, die bunten Sessel und Pölster wirken sehr einladend. Wir suchen uns einen Platz nahe dem Kräuterregal und erkunden gleich die riesige Auswahl, bevor wir uns in die Speisekarte vertiefen. Die Herbstkarte bietet natürlich Köstlichkeiten mit Kürbis und Kastanien, Pilzen und Äpfeln. Dann erblicken wir die große Tafel mit den Tagesspezialitäten und spätestens da wissen wir, dass wir wiederkommen werden, denn am liebsten würden wir uns von oben nach unten durchkosten!

Aber zuerst kommt die Frage nach den Getränken: selbstverständlich gibt es eine große Auswahl an Bio-Säften und Sonnentor-Tees. Sollte es einen Grund zu feiern geben (und den Weg hierher gefunden zu haben, wäre schon ausreichend als Begründung!), wartet ein Brut Rosé vom Weingut Loimer aus Langenlois. Er ist einer von fünf Winzern des Vereins respekt-BIODYN, deren Weine hier in schöner Auswahl offen angeboten werden. Wir entscheiden uns aber für ein Hadmar, das bernsteinfarbene Bio-Bier aus Weitra und stoßen an auf den Genuss.

Bald schon steht die Klare Rindsuppe mit Steinpilz-Brandteigkrapferln vor uns auf dem Tisch. Und sie ist mit ihrer dunklen Farbe nicht nur optisch eindrucksvoll, sondern ein außerordentliches Geschmackserlebnis! Danach teilen sich unsere Geschmäcker: Andrea wechselt mit Waldviertler Mohnnudeln mit frischem Zwetschkenröster gleich auf die süße Seite, ich habe mich für eine Erdäpfel-Maronirolle mit fruchtigem Apfel-Rotkraut entschieden. Bei beiden Gerichten genießen zu allererst die Augen und erfreuen sich unsere Nasen ob der Fülle an Gerüchen, bevor der Gaumen an die Reihe kommt und, wie zu erwarten, keineswegs enttäuscht wird. Wir schlemmen schweigend und genießen die einzelnen Geschmacksnuancen, die sich hier zusammenfügen.

Noch bevor mein Teller leer ist, weiß ich aber leider, dass Erdäpfelteig und Maronifülle tatsächlich sehr sättigend sind und sich für mich keiner der Süßen Träume ausgehen wird. So muss ich mich mit einer neuerlichen Lektüre der Speisekarte und dem Erträumen dieser Träume begnügen: Omas Grießkochtopf mit Zwetschkenröster etwa, oder Schokomoussetörtchen mit Kürbiseis und eingelegtem Kürbis, dann gäbe es noch Schutzengel Creme-Brulee mit Roseneis oder eine Maroni-Oberstorte und natürlich die Mohnnudeln … . Aber, wie schon eingangs gesagt, vielleicht beim nächsten Mal!

Am Weg zum Auto schauen wir uns noch ein wenig um in diesem kleinen Dorf, das so ganz von Sonnentor geprägt wird. Wir erblicken die Kräuterhalle, den Frei-Hof und verschiedene Kräutergärten. Und bei diesem Rundblick kommt mir in den Sinn, was ich soeben gelesen habe: Leben und leben lassen, gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung, fruchtbare Kooperationen: das ist unsere Philosophie. Das Waldviertel ist wahrhaft ein guter Boden, auf dem Ideen gedeihen und Lebenskonzepte umgesetzt werden – zur Freude der WaldviertlerInnen und weit darüber hinaus!

Sigrid

2 Kommentare zu „Meine, deine, uns’re Leibspeis!“

  1. Martina Teller-Pichler

    Hallo ihr Lieben!
    Bekam tatsächlich Hunger beim Lesen eurer Geschichte 🙂
    Wir waren heuer im Sommer im Waldviertel – in der Nähe gibt es eine tolle Burg und wir sind bei Sonnentor vorbeigefahren. Aber ich bin ja im Sommer wieder Klassenvorstand – das wäre durchaus ein Ziel mit einer 3. BS Klasse!
    Meine Veronika ist jetzt seit 6 Wochen in Lissabon. Es gefällt ihr total gut. Sie ist in einer WG mit 4 anderen Mädels aus Belgien, Dänemark, Norwegen und Frankreich. Alles spannend – vom Job bis zum Land. Ansonsten ist alles relativ beim Alten!
    Ich lese immer so gerne eure Blogs! Eine Tagesbereicherung!
    Alles Liebe!
    Martina

    1. Du bist wirklich eine treue Leserin! Die Idee mit der Exkursion ist großartig, im Waldviertel gibt es sicher noch viel mehr zu entdecken! Alles Liebe für dich und deine Lieben – nah und fern …

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